Der Flussregenpfeifer
Art: Flussregenpfeifer (Charadrius dubius)
Familie: Regenpfeifer (Charadriidae)
Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
Der Flussregenpfeifer gehört, wie es der Name schon sagt, zu den Regenpfeifern. Er kommt in fast ganz Europa vor (mit Ausnahme von Schottlang, Irland, Norwegen und Island) und besiedelt dabei mit Vorliebe offene Schlamm-, Sand- oder Kiesflächen entlang von Flüssen. Er gehört zu den Zugvögeln, die europäischen Populationen überwintern in Afrika, zwischen der Sahara und dem Äquator.
Stirnband, Augenringe und ein Halsband
Ein ausgewachsener Flussregenpfeifer wird bis zu 18 cm gross und wiegt zwischen 25 und 55 g. Die Spannweite seiner Flügel erreicht bis zu 45 cm. Auffällig und charakteristisch für den Flussregenpfeifer ist seine kleine und schlanke Erscheinung sowie seine einzigartige Kopffärbung: ein schwarzes Stirnband ist durch einen schmalen weißen Saum vom erdbraunen Scheitel getrennt. Stirn, Kinn, Kehle und ein sich um den Nacken ziehendes Halsband leuchten weiß. Der Augenring ist zitronengelb.
Woran man den Flussregenpfeifer aber auch als Laie sofort und auch von weitem erkennt, ist seine Fortbewegungsweise: er "rollt" nämlich gewissermassen über den Kies oder den Schlamm. Er bewegt sich mit schnellen Trippelschritten vorwärts, hält zwischendurch abrupt an und verharrt regungslos auf der Suche nach Beute, um danach rasch wieder weiter zu "rollen".. Von weitem kann das dann so ausschauen, wie wenn sich die Kieselsteine auf Schotterbänken bewegen würden.
Ein Gewinner von Fluss-Revitalisierungen
Der Flussregenpfeifer ist auf unverbaute flache Ufer und vegetationsfreie Schotterinseln von Flüssen angewiesen. Dort sucht er nach Würmern, Spinnen, und Insekten, welche dicht unter der Bodenoberfläche leben. Viele dieser Lebensräume gingen durch Kanalisierungen und andere Verbauungen verloren. Er gilt deshalb nach wie vor als stark gefährdet. In der Schweiz zählt er zu den prioritären Arten für die Artenförderung.
Es kann aber davon ausgegangen werden, dass durch die zunehmenden Revitalisierungen wieder vermehrt passende Lebensräume entwickeln können - wie z.B. im Schaffäuli an der Thur bereits geschehen - und sich sein Bestand mittelfristig erholen kann. Er ist damit klar einer der Gewinner von Flussrevitalisierungen und würde deshalb auch sehr direkt davon profitieren, wenn die Thur noch weiter aufgewertet würde.
Wenn wir der Thur wieder mehr Raum geben, damit sich wieder vermehrt solche Kies- und Sandinseln bilden, wird es den Flussregenpfeifer also sicher freuen!