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10-Punkte-Plan

5. Trittsteine

Eine funktionierende Vernetzung ist nicht nur für die Fische wichtig, auch für alle anderen Wasserlebe-wesen ist sie essentiell: sei es um an geeignete Rückzugsorte zu gelangen, Nahrung zu finden, sich fortzupflanzen oder neue Lebensräume zu erschliessen. Zu kleine, isolierte Populationen sind langfristig nicht überlebensfähig. Dabei dürfen ökologisch intakte Gewässerabschnitte nicht zu weit voneinander entfernt liegen, damit ein gewisser Austausch untereinander funktionieren kann. Man spricht von Trittsteinen entlang eines Korridors. Da durch die Besiedlung und die intensive landwirtschaftliche Nutzung ein Grossteil der Fläche für viele Tiere und Pflanzen mehr oder weniger lebensfeindlich geworden ist, werden diese Trittsteine notwendig, damit sich Individuen trotzdem austauschen können. In regelmässigen Abständen sollen Bereiche mit Biotopfunktion erhalten oder neu geschaffen werden. Die Trittsteine sollen dabei nicht mehr als 2 km auseinander liegen.

Damit dieser Austausch funktioniert, sind also einerseits geeignete Flächen zu erhalten bzw. neu zu schaffen, andererseits muss dafür gesorgt werden, dass die Durchlässigkeit der umgebenden Landschaft gegeben ist und diese Flächen auch erreicht werden können.

Hart verbaute Ufer

Leider sind die Ufer der Thur im heutigen Zustand beinahe durchgehend hart verbaut und die Quervernetzung mit dem Umland deshalb nicht gegeben. Die steilen, verbauten Ufer, die fehlende Ufervegetation und die teilweise intensive Nutzung der Vorländer unterbinden die Uferdynamik und verhindern die Entwicklung einer amphibischen Übergangszone mit Kraut- und Röhrichtsaum oder verschiedenen Gehölzen. Ausserdem behindern sie den Wildwechsel.

Gefährdete Arten wie die Geburtshelferkröte sind zwingend auf eine durchlässige Landschaft angewiesen. (cc0-Flickr)